Vorbereitungskurse für Bewerbungen – wann sind sie sinnvoll?
Auf Zeiten, in denen man nicht in Lohn und Brot steht, würden die meisten Deutschen gern verzichten, doch auch bei der derzeit guten Lage auf dem Arbeitsmarkt lässt sich Arbeitslosigkeit nicht immer ganz ausschließen. Damit die Suche nach einem neuen Job schneller von Erfolg gekrönt werden kann, bieten verschiedene Institute Kurse an, in denen die Teilnehmer ihr Auftreten bei Bewerbungsgesprächen trainieren können. Grundsätzlich kann ein wenig Übung durchaus hilfreich sein, aber ob sich die zum Teil kostenpflichtigen Seminare wirklich lohnen, muss im Einzelfall festgestellt werden.
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Grundsätzliches vermittelt die Agentur für Arbeit kostenlos
Die Agentur für Arbeit bietet regelmäßig mehrtägige Kurse für Arbeitssuchende an und wer zum ersten Mal arbeitslos ist und sich nur wenig mit der modernen Form der Bewerbung auskennt, sollte diese kostenlose Angebote wahrnehmen. Hier werden nicht nur grundlegende Dinge geklärt, sondern es gibt auch praktische Hilfen bei der Erstellung eines Lebenslaufs oder der Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen. Gleichzeitig helfen praxisorientierte Stunden dabei, sich an die Stimmung bei einem persönlichen Bewerbungsgespräch zu gewöhnen und das baut Unsicherheiten und Stress ab. Die Bewerbungskurse von der Agentur für Arbeit können aber nur die Grundlagen für spätere Bewerbungen legen und nicht jedes Problem lässt sich mit den zuständigen Dozenten klären.
Sicheres Auftreten & das richtige Outfit
Wer über ein sicheres Auftreten verfügt und sich auch in Stresssituationen gut im Griff hat, braucht in der Regel keinen umfassenden Kurs, in dem Bewerbungsgespräche geübt werden. Diese Vorbereitung macht eher Sinn, wenn schon der Gedanke an ein persönliches Gespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber feuchte Hände und einen schnelleren Puls verursacht. Mit anderen Teilnehmern zusammen können dann Leitfäden erarbeitet werden, die in einem Bewerbungsgespräch Anwendung finden und durch Rollenspiele lassen sich diese Fähigkeit auch fest verankern. Beim richtigen Outfit reicht oft der eigene Geschmack, doch natürlich gibt es auch Branchen, die einen bestimmten Dresscode verlangen und dann sollte man auch dementsprechend ausgestattet sein. Was persönlich gut passt, wissen die Verkäufer in guten Boutiquen und auch für dieses Problem braucht es damit keinen Intensiv-Kurs.
Kurse helfen umfassend
Wer bereits einmal einen Bewerbungskurs besucht hat, weil das Arbeitsamt es verlangt hat, weiß bereits wie die Bewerbungsunterlagen aussehen sollten und wie sich kleine Lücken im Lebenslauf schließen lassen. Was dort allerdings oft nicht geübt wird, ist das Verfassen individueller Bewerbungen und bei begehrten Jobs erfolgt gern bereits über das persönliche Anschreiben eine Vorauswahl. Hier können Kurse helfen, in denen ein Personalchef die Leitung übernimmt, denn er weiß genau, welche Bewerbungen die besten Chancen haben. Vor allem für gehobene Stellenangebote werden nur Bewerber zum persönlichen Gespräch eingeladen, wenn sie über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen und das bereits im Anschreiben verdeutlichen können.
Intensives Gesprächstraining kann hilfreich sein
Oft liegt es nicht an der Qualifikation für einen Arbeitsplatz, wenn ein Bewerber nicht genommen wird, sondern an dessen Auftreten. Wer dem fremden Chef zu forsch oder zu schüchtern gegenüber tritt, kann sich bereits mit den ersten Sätzen die Chance auf eine Anstellung verbauen und nur intensives Training hilft, wenn die Nervosität zu groß ist.Die Kursteilnehmer können in den Intensivkursen langsam Selbstvertrauen aufbauen und durch das stetige Coaching erlangen sie auch die Kontrolle über sich, wenn eine Situation bedrohlich oder stressig erscheint. Der zukünftige Chef wird vom selbstbewussten Auftreten aber nur begeistert sein, wenn die eigenen Leistungen nicht zu sehr gelobt werden und das gesunde Mittelmaß, das hier notwendig ist, wird ebenfalls in Bewerbungskursen immer wieder geübt und in praktischen Übungen gefestigt. So können Satzbausteine und Antworten an der passenden Stelle eingesetzt werden und das nächste Bewerbungsgespräch wird nicht schuld daran sein, dass die Stelle anderweitig besetzt wurde.