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Ratgeber Umschulung

Wer eine Berufsausbildung absolviert, geht im Allgemeinen davon aus, dass diese die Basis für den gesamten weiteren beruflichen Werdegang bildet. Dass man nicht bis zur Rente auf dem Stand der Ausbildung bleibt und sich hin und wieder weiterbildet, um unter anderem den veränderten Anforderungen gerecht zu werden oder auf der Karriereleiter aufzusteigen, ist vor allem in Zeiten des lebenslangen Lernens längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Eine Umschulung ist so zunächst kein Thema, was sich aber zuweilen recht schnell ändern kann. Im Rahmen einer Umschulung geht es darum, vom bisherigen Beruf Abstand zu nehmen und einen neuen Beruf zu erlernen, um karrieretechnisch einen erfolgreichen Neustart hinlegen zu können.

Was ist eine Umschulung?

Bei einer Umschulung handelt es sich um eine spezielle Bildungsmaßnahme, die dem Zweck dient, einen Beruf zu erlernen, der von der bislang ausgeübten Tätigkeit abweicht. Folglich stellt eine solche Maßnahme eine Chance dar, sich für eine andere Tätigkeit zu qualifizieren. Dies macht immer dann Sinn, wenn man seinem bislang ausgeübten Beruf nicht mehr nachgehen kann oder will. Stellt man beispielsweise fest, dass man in seinem Ursprungsberuf nicht mehr glücklich ist, sollte man eine Umschulung in Erwägung ziehen. Weitaus häufiger entscheiden sich Menschen aber aus der Not heraus für eine Umschulung. Ausschlaggebend können gesundheitliche Probleme oder eine schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt sein. In all diesen Fällen bedarf es neuer Perspektiven, die solche Qualifizierungsmaßnahmen bieten können.

Welche Umschulungsmöglichkeiten gibt es?

Die Umschulungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos, was darauf zurückzuführen ist, dass praktisch jeder anerkannte Ausbildungsberuf auch per Umschulung erlernt werden kann. Besonders beliebt sind dabei Umschulungen für die folgenden Berufsbilder:

  • Erzieher/in
  • Altenpfleger/in
  • Verwaltungsfachangestellte/r
  • Einzelhandelskaufmann/-frau
  • Mechatroniker/in
  • Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen
  • Fachinformatiker/in
  • Mediengestalter/in
  • Fachkraft für Lagerlogistik

Wie funktioniert eine Umschulung?

Der Begriff Umschulung klingt schon nach Schule, was vielen Menschen nicht so sehr behagen dürfte. Wer bereits einige Jahre erwerbstätig war, kann es sich oftmals kaum noch vorstellen, noch einmal die Schulbank zu drücken. Doch genau das steht Umschülern bevor, schließlich wollen sie einen neuen Beruf erlernen und so die Basis für eine zweite Karriere schaffen. In einem Großteil aller Fälle erfolgt eine außerbetriebliche Umschulung in Form eines Lehrgangs in Vollzeit. Einzelne Praktika ergänzen das Ganze, so dass die Berufspraxis angesichts der umfangreichen Theorie nicht zu kurz kommt.

Eine Alternative zur außerbetrieblichen Umschulung stellt die betriebliche Umschulung dar. Diese entspricht weitestgehend einer klassischen dualen Ausbildung, ist aber speziell für Erwachsene vorgesehen.

Wie lange dauert eine Umschulung?

Je nach Beruf dauert eine Ausbildung in der Regel zwei bis drei Jahre. Die Dauer einer Umschulung weicht davon ab und ist üblicherweise niedriger anzusetzen. Die meisten Umschulungen nehmen somit 24 Monate in Anspruch. Unter bestimmten Voraussetzungen ist jedoch auch eine Verkürzung möglich, so dass man sich zuweilen in 12 bis 18 Monaten umschulen lassen kann. Allgemeingültige Angaben zur Dauer einer Umschulung kann es jedoch nicht geben, weshalb Interessierte gut daran tun, sich umfassend zu informieren und beispielsweise mit verschiedenen Anbietern in Kontakt zu treten.

Was kostet eine Umschulung?

Umschulungsmaßnahmen werden zumeist von privaten Bildungsanbietern durchgeführt, weshalb die Kosten nicht zu verachten sind. Ein Vollzeitlehrgang über zwei Jahre kann durchaus mit Gebühren im fünfstelligen Bereich einhergehen. Insbesondere auf außerbetriebliche Qualifizierungen trifft dies zu. Im Gegensatz dazu gibt es bei einer betrieblichen Umschulung immerhin eine geringe Ausbildungsvergütung.

Wie viel Geld gibt es bei einer Umschulung?

Jugendliche, die noch bei den Eltern wohnen, kommen im Allgemeinen mit verhältnismäßig wenig Geld aus und somit mit der Ausbildungsvergütung zurecht. Erwachsene, die in der Vergangenheit bereits voll verdient haben, eine eigene Wohnung und mitunter Familie haben, fragen sich dahingegen, wie sie sich während der Umschulung finanzieren sollen. Einerseits müssen die Lehrgangsgebühren und andererseits die laufenden Lebenshaltungskosten finanziert werden. Wer sich in Vollzeit einer Qualifizierungsmaßnahme widmet, ist somit auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Diese besteht in der Regel aus der Übernahme der Umschulungskosten und zusätzlicher finanzieller Hilfen zum Lebensunterhalt. Wie hoch die Bezüge ausfallen, hängt vom Einzelfall ab, weshalb sich angehende Umschüler mit ihrem Sachbearbeiter dahingehend austauschen sollten.

Wer zahlt die Umschulung?

In den meisten Fällen ist man bezüglich der Finanzierung einer Umschulung beim Arbeitsamt richtig. Dieses tritt immer dann als Träger entsprechender Maßnahmen in Erscheinung, wenn eine (drohende) Arbeitslosigkeit vorliegt. Sind stattdessen gesundheitliche Gründe ausschlaggebend dafür, dass eine Umschulung angestrebt wird, sollte man sich eher an die Rentenversicherung wenden.